Der Großteil der Bevölkerung betreibt Landwirtschaft hauptsächlich zur Eigenversorgung. Diese Struktur schafft eine hohe Unabhängigkeit. Geringfügige Überschüsse werden auf lokalen Märkten angeboten. Aufgrund der geringen Spezialisierung werden im Wesentlichen so von allen die gleichen Produkte zur gleichen Zeit angeboten, von den überspitzt gesagt ohnehin jeder zu viel hat. Mit dieser Praxis ist dasErwirtschaften von einem zusätzlichen Einkommen schwierig, welches allen voran für ärztliche Versorgung und Schulgeld benötigt wird.

Die Versorgungssicherheit ist bei normaler Witterung (genügend Niederschlag) gegeben. Eine Konservierung von Lebensmitteln findet derzeit nicht statt. Eine funktionierende Logistik von frischen Lebensmitteln gibt es ebenso wenig. Die Landwirtschaftskurse sollen Wissen vermitteln wie auch den gegenseitigen Austausch von Erfahrungen der Bäuerinnen und Bauern dienen. Die Entwicklung neuer Anbaumethoden, Verarbeitungen, Produkte, Verkaufsmöglichkeiten usw. sollen damit gefördert werden.

Hinsichtlich der Herausforderungen in der Region Kagera soll in dieser Einrichtung eine praxisorientierte, landwirtschaftliche Ausbildung für die lokale Bevölkerung geschaffen werden.

Durch diese Bildungseinrichtung soll zum einen der Landflucht entgegengewirkt werden und den lokalen Bauern durch Landwirtschaft ein wirtschaftlich unabhängiges und selbst bestimmtes Leben ermöglicht werden.

Zum anderen sollen die vorherrschenden kleinbäuerlichen Strukturen gefördert werden, in denen vorwiegend Frauen tätig sind. Die Förderung dieser Frauen soll die Familieneinkommen steigern und dadurch auch die Lebenssituation in der Region nachhaltig verbessern. Durch das Veredeln und Haltbarmachen von Lebensmitteln soll ein vermehrter Absatz zu einem höheren Preis in einem größeren Gebiet gelingen.

In Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen wurden seit 2013 in verschiedenen Dörfern rund um Biharamulo Gruppen von LandwirtInnen aufgebaut, die an einem jährlichenAusbildungskurs mit wechselnden Schwerpunkten teilnehmen. Neben der Ausbildung erhalten die Bauern und Bäurinnen auch teilweise Saatgut und Setzlinge. DieOrganisation in Gruppen dient auch dem gegenseitigen Austausch, der Entwicklung von Synergien sowie genossenschaftlichen Ideen.

Teildes Projektes ist ein Aufbau eines landwirtschaftlichen Musterbetriebs, in dem vor allem das Veredeln der produzierten Rohstoffe, sowie der Vertrieb und der Aufbau von Absatzmärkten gelehrt werden.

2019 sollte dieses „vocationaltraining“ eine erstes Gebäude und somit einen physischen Ort und ein „Zentrum“bekommen. Dieses Gebäude beinhaltet einen Lager- und Verkaufsraum, sowie einen überdachten Arbeitsbereich. Angeschlossen daran soll ein transparent gedeckter Bereich zum Anbau von speziellem Gemüse entstehen, sowie ein Rankgerüst. DieKonzeption des Gebäudes ist ebenso innovativ wie auf die örtlichenGegebenheiten angepasst.

Dieses „Zentrum“ liegt nahe am Ortskern von Biharamulo und ist aber dennoch von landwirtschaftlichen Nutzflächen umgeben.Zum „training center“ gehört auch ein Brunnen mit einem Hochtank, von dem aus das Gebäude mit Wasser versorgt wird. Diese „Zentrum“ beginnt zu wachsen und hat sich mittlerweile mit der Schneiderein und dem Plastik Projekt erweitert.

‍

‍