Biharamulo liegt im Nord-WestenTansanias in der Region Kagera, im Grenzgebiet zu Uganda, Ruanda und Burundi am westlichen Ufer des Viktoriasees. Aufgrund der wechselhaften Geschichte, ist die Provinz immer stark benachteiligt gewesen, was sich heute vor allem in der mangelhaften Infrastruktur, wie zum Beispiel im Bildungssektor, zeigt. Durch die Lage an den Hauptverkehrsadern zur Küste bildet Biharamulo einen wichtigen Handelsplatz und Verkehrsknoten.

Mehr als 90% der Bevölkerung leben vomErtrag ihrer Subsistenzwirtschaften. Die selbst produzierten Produkte reichen für die Familien zum Leben und durch den Verkauf der Überproduktion kann auch ein kleines Familieneinkommen erwirtschaftet werden.

AVEC ist ein landwirtschaftliches und handwerkliches Bildungs- und Kompetenzzentrum in Biharamulo im NordwestenTansanias. Aufbauend auf die Probleme in der Region Kagera soll in dieserEinrichtung eine praxisorientierte, landwirtschaftliche Ausbildung für die lokale Bevölkerung geschaffen werden.

Durch diese Bildungseinrichtung soll zum einen der Landflucht entgegengewirkt werden und den lokalen Bauern durchLandwirtschaft ein wirtschaftlich unabhängiges und selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden.

Zum anderen sollen die vorherrschenden kleinbäuerlichen Strukturen gefördert werden, in denen vorwiegend Frauen tätig sind. Die Förderung dieser Frauen soll die Familieneinkommen steigern und dadurch auch die Lebenssituation in der Region nachhaltig verbessern.

Der wichtigste Teil der Ausbildung ist dabei das „Training on the job“. In einem, durch das Trainings Center betriebenen, landwirtschaftlichen Musterbetrieb soll vor allem das Veredeln der produzierten Rohstoffe, sowie der Vertrieb und derAufbau von Absatzmärkten gelehrt werden.

‍

Die Umsetzung des Projektes sieht einen nachhaltigen, mehrstufigen Masterplan der gleichermaßen ein Netz anInfrastruktur als auch die benötigten Gebäude beinhaltet vor. Über mehrereJahre hinweg sollen sich Phasen der Implementierung und Evaluierung abwechseln, um flexibler auf mögliche Änderungen der Anforderungen eingehen zu können.

Demnach ist der erste Schritt derAufbau eines „Vocational Training Centers“ wo einerseits Jugendliche nach derGrundschule eine landwirtschaftliche und ökonomische Ausbildung bekommen und andererseits lokale Bauern Fortbildungen absolvieren können. Für die größtenteils praktische Ausbildung am VTC ist die Errichtung von Werkstätten sowie der Aufbau eines landwirtschaftlichen Musterbetriebs von besondererBedeutung.

In einer zweiten Phase soll eine Secondary School mit landwirtschaftlichem Schwerpunkt am selben Standortimplementiert werden. Auch in dieser Schule wird nach einem dualenBildungsprinzip unterrichtet, und somit den Schülerinnen und Schülern zusätzlich zu einer allgemeinen Ausbildung, fundierte landwirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt werden. Die bestehende Strukturmuss dafür um Klassenräume, ein Administrationsgebäude sowie der notwendigenInfrastruktur erweitert werden. In weiterer Folge soll die Schule jedes Jahr erweitert werden und durch eine multifunktionale Halle und Internatsgebäude komplettiert werden.

In einer dritten Phase soll dann eine universitäre Ausbildungsstätte für Lehrer und Lehrerinnen für alle Schulstufen mit dem speziellen Fokus auf landwirtschaftliche Fähigkeiten errichtet werden.

‍

Das vorrangige Ziel dieses Lehrkonzeptes ist es eine breite Grundlage landwirtschaftlichen, pädagogischen und allgemeinen Wissens zu vermitteln, sowie eine individuelle Spezialisierung zu ermöglichen. Auch hier liegt der Fokus auf der praktischen Ausbildung.

Eine Erweiterung der bestehenden Gebäude durch Hörsäle, Labors, Seminarräume sowieWerkstätten und einer Bibliothek sind dafür notwendig.

‍